Fast
alle Blätter werden aus Schilfrohr (Reed) hergestellt, das
überwiegend in der Var Region im Südosten von Frankreich
angebaut wird. In Ausnahmefällen werden auch Blätter aus
Kunststoff eingesetzt, die länger verwendbar sind als
Holzblätter, aber einen veränderten Klang hervorbringen. Eine
Zwischenstellung nimmt das Rico PASTICOVER ein, ein Holzblatt,
das mit einer Kunststoffschicht überzogen ist. So ist das Blatt
vor Schmutz und Feuchtigkeit geschützt und hält so auch etwas
länger als ein gewöhnliches Blatt.
![]() Man unterscheidet amerikanischen (auch "unfiled" bezeichnet) und französischen Blattschnitt ("filed"). Beim französischen Schnitt ist auch der Bereich zwischen Schaft und vorderem Teil des Blattes angeschliffen (wie Abbildung), bei amerikanischem Schnitt ist die Rinde in diesem Bereich nicht entfernt. Außerdem typisch beim französischen Schnitt ist eine dünne Blattspitze und stärkeres Herz. |
Die Rohrblätter werden in verschiedenen Stärken hergestellt (beim Bestellen mitangeben!). Die Blattstärke ist ein Maß für die Dichte und Festigkeit des Blatts. Die Stärke wird häufig in Nummern angegeben (z.B. 1 1/2 oder 2); dabei gilt je kleiner die Zahl, desto weicher ist das Blatt. Oder die Blattstärke wird mit (englischen) Adjektiven beschrieben als z.B. "medium soft" oder "hard". Für die Auswahl der Blattstärke gibt es folgende Faustregeln:
In der Regel benutzen Anfänger weichere Blätter als Fortgeschrittene oder Profis.
Mundstück mit großer Bahnöffnung =
leichtes Blatt
Mundstück mit kleiner Bahnöffnung = schweres Blatt mit
viel Herz und dünner Blattspitze
Trockene Umgebung mit guter Resonanz =
weichere Blätter
Feuchte Umgebung, schwache Akustik und im Freien =
härtere Blätter
Ein Ausprobieren diverser Marken und
Blattstärken bleibt die einzige Methode, sein individuelles
Blatt herauszufinden.
Die folgende Tabelle zeigt die üblichen Stärken:
1.....1½ ..... 2 .... 2½ ... 3 .... 3½
.....4 .....4½ .....5 .... 5½
Soft .... Medium-Soft ... Medium .... Medium-Hard .... Hard
Allerdings sind dies nur generelle Richtwerte, denn die Stärken variieren von Marke zu Marke. Zum Beispiel ist ein Vandoren #3 Klarinettenblatt härter als ein Rico Royal #3. Vergleichstabellen für die Blätter verschiedener Marken finden Sie hier.
Bevor ein Blatt benutzt wird, muss es
angefeuchtet werden. Dafür sollte es für 2-3 Minuten in warmes
Wasser getaucht werden. Die weit verbreitete Methode, das Blatt
mit dem Mund zu befeuchten, wird von den Herstellern nicht
empfohlen, da sie zu einer Verringerung der Lebensdauer der
Blätter führt. Danach wird das feuchte Blatt auf das Mundstück
gelegt und mit der Blattschraube am Schaft befestigt. Die
Schraube sollte weder zu fest noch zu locker angezogen werden.
Zur Überprüfung, ob das Blatt richtig sitzt, kann man folgendes
ausprobieren: Das Mundstück wird auf den Handteller aufgesetzt
und gleichzeitig wird Luft durch die Bahnöffnung angesaugt.
Sitzt das Blatt richtig, wird dabei ein Unterdruck erzeugt, der
beim Loslassen mit einem leichten "Plopp" wieder
entweicht.
Jedes Blatt muss erst eingespielt werden, bis es optimal klingt.
Empfohlen wird, es die ersten Tage nur kurze Zeit zu spielen,
bevor es für den normalen Gebrauch eingesetzt wird. Da jedes
Holzblatt mit der Zeit schwächer wird und sich die Lippenmuskeln
daran gewöhnen, erscheinen neue Blätter der gleichen Stärke
später als härter. Deshalb ist es nicht sinnvoll, ein
"Lieblingsblatt" zu lange zu spielen.
Sinnvoll ist es, mehrere Blätter zu spielen und diese
regelmäßig zu wechseln.
Sehr geeignet für die Aufbewahrung von Blättern sind Reedgards
(für 2 oder 4 Blätter). Die Blätter sollten keinesfalls auf
dem Mundstück verbleiben.
Rico
La
Voz
Symmetricut
Hemke
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Zuletzt aktualisiert 14. Dezember 2007 von I. Sander